Die häusliche Pflege umfasst drei Säulen. Die Grundpflege, welche seit 2017 als Körperpflege bezeichnet wird, die Behandlungspflege und die Hauswirtschaft & Betreuung. Was die jeweiligen Säulen genau beinhalten, wer die Kosten übernimmt und was Sie als Angehöriger tun müssen, klären wir in diesem Blog-Artikel.
Wird man mit dem Thema häusliche Pflege konfrontiert, kommen zunächst viele Fragen auf. Viele neue Begriffe machen die Orientierung schwierig und man ist als Angehöriger oft überfordert mit der Situation.
“Vor Zehn Jahren war es etwas Besonderes, wenn ein pflegender Angehöriger die Pflegeversicherung verstand, heute ist es etwas Besonderes, wenn ein ambulanter Pflegedienst einem die Pflegeversicherung erklären kann“
Alexander Herms
Wir als ambulanter Pflegedienst haben jahrelange Erfahrung und möchten Ihnen gerne eine Orientierung im Paragraphendschungel geben.
Die Körperpflege im Detail
Die Körperpflege ist dazu da, dem Patienten bei all den Sachen zu helfen, die er allein nicht mehr schafft. Es handelt sich um regelmäßig wiederkehrende Pflegeleistungen, welche die Körperpflege, die Ernährung und die Mobilität beinhalten. Zur Körperpflege gehören zum Beispiel das Waschen am Waschbecken beziehungsweise im Bett, das Duschen oder Baden sowie die Mund- und Zahnpflege. Auch die Hilfe zum Toilettengang fällt hier runter. Bei der Ernährung handelt es sich um die Hilfestellung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, das Zubereiten von Speisen und auch das frische Kochen. Ein Beispiel für die Mobilität ist der Lagewechsel im Bett zur Vermeidung von Druckgeschwüren. Das ist die sogenannte Dekubitusprophylaxe.
Es gibt eine Unterscheidung zwischen der kleinen und großen Körperpflege. Hier schaut man, wie umfangreich die Pflegeleistung ist. Die große Körperpflege ist die Morgentoilette und die kleine Körperpflege die kleine Rolle rückwärts abends ins Bett.
Sie als Angehöriger können so weit wie möglich diese Aufgaben übernehmen und den Pflegebedürftigen unterstützen. Jedoch ist nicht alles in den eigenen Alltag integrierbar und kann zu einer Belastung führen. Indem Fall sollten Sie sich an einen ambulanten Pflegedienst wenden. In einem ersten kostenlosen Beratungsgespräch gehen wir individuell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche ein und können weitere Fragen klären. Dies betrifft auch die Hauswirtschaft & Betreuung.
Ergänzung durch die Behandlungspflege
Die Behandlungspflege übernimmt Maßnahmen, die über die Körperpflege hinausgehen. Es handelt sich um eine medizinische Versorgung im Rahmen der häuslichen Pflege, welche von einem Arzt angeordnet und nur von Mitarbeitern mit entsprechender Qualifikation ausgeführt wird. Zu den Leistungen gehören unter anderem:
- die Medikamentengabe
- das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen
- Blutzuckermessung & Insulingabe
- Katheter Versorgung
- der Verbandswechsel
- Blutdruckmessung
Alle Maßnahmen haben das Ziel, die Heilung oder Verbesserung der Krankheit zu unterstützen.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Patienten mit einem Pflegegrad haben einen Anspruch auf Kostenübernahme in Höhe des jeweiligen Pflegegrades z.B. 724 Euro bei PG2. Alles was darüber hinaus geht ist Eigenanteil.
Die Kosten der Behandlungspflege übernimmt die Krankenkasse. Viele Kassen erheben für die ersten 28 Tage eine Zuzahlung in Höhe von 10% der Summe. Unserer Erfahrung nach kann man hier mit einem Betrag von durchschnittlich 60€ rechnen. Aber nur im ersten Monat. Bei Menschen die Zuzahlungsbefreit sind, entfällt diese gänzlich.
Die Hauswirtschaft & Betreuung wird wie die Körperpflege anteilig von der Pflegeversicherung übernommen. Reichen die eigenen Mittel für den Eigenanteil der Körperpflege und Hauswirtschaft & Betreuung nicht aus, übernimmt das Sozialamt auf Antrag die Kosten.
Da die Kosten und die Übernahme der Körperpflege und Hauswirtschaft & Betreuung von Fall zu Fall unterschiedlich sind, verliert man schnell den Überblick. Wie auch bei der Antragstellung zum optimalen Pflegegrad beraten wir Sie hier gerne.
Häusliche Pflege bei den Pflegefreunden
Die Pflegefreude machen alle drei Bereiche mit Herzblut und gehen auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse der Patienten ein. Mit dem vierten Bereich, die häusliche Betreuung, haben wir etwas geschaffen, was uns besonders macht. Einfach mal einen Kaffee trinken und einen Plausch halten. Das ist es, was sich viele Patientinnen und Patienten von uns wünschen. Dass unsere Pflegefreunde eben ein bisschen mehr Zeit für die Anliegen abseits der Pflege haben. Sie möchten mehr über die „Mehr Zeit“-Pflege erfahren? Lesen Sie unsere Blog Artikel Mehr Zeit für Pflege: Das, was wirklich zählt und Jetzt die „Mehr Zeit“- Pflege kennen lernen oder sprechen Sie uns einfach an.