Dieser Blog-Artikel richtet sich an Angehörige, die einen großen Teil der Pflege ihrer pflegebedürftigen Angehörigen übernehmen. Eine aktuelle Studie der AOK zeigt auf, dass die zeitliche und finanzielle Belastung durch Pflege der Angehörigen gestiegen ist. Da wir uns in turbulenten Zeiten befinden und möglichst wenig Geld ausgeben möchten, hat das auch Auswirkungen auf die Pflegesituation von pflegebedürftigen Personen. Auch wir haben in unserem Netzwerk festgestellt, dass Angehörige die Pflege vermehrt selbst durchführen, aus Angst vor privaten Zusatzleistungen. Das ist nachvollziehbar, allerdings bringt dies auch gesundheitliche Risiken für Patient sowie Angehörige mit sich. In diesem Artikel möchten wir gerne darauf aufmerksam machen und mögliche Risiken vorstellen.
Als pflegender Angehöriger trägt man eine hohe Verantwortung sowohl für die körperliche als auch emotionale Gesundheit des Patienten. Doch ohne angemessene Ausbildung und Unterstützung können sich zahlreiche Risiken ergeben, die den pflegenden Angehörigen als auch die zu pflegende Person betreffen können.
Körperliche Belastungen für Patient und Angehörigen
Diese sind vielleicht die offensichtlichsten. Die Pflege kann körperlich sehr anspruchsvoll sein, besonders wenn es um die Unterstützung bei der Mobilität oder die persönliche Hygiene geht. Des Weiteren können fehlende Ausbildung sowie unzureichende Kenntnisse zu Komplikationen im Pflegeprozess führen und damit den Heilungsprozess stören.
Die emotionalen Belastungen auf der anderen Seite
Emotionale Belastungen entstehen durch den ständigen Druck, die mit der Pflege eines nahestehenden Menschen verbunden sind. Die Sorge, nicht genug zu tun, falsche Entscheidungen zu treffen oder Fehler zu machen kann verschiedene Folgen haben:
Das emotionale Wohlbefinden kann durch Isolation und Einsamkeit beeinträchtigt werden und wirkt sich letztendlich auch auf den Patienten aus. Ebenso Konflikte innerhalb der Familie, wenn zum Beispiel unterschiedliche Ansichten über die Pflege bestehen, belasten auch den Patienten. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass die persönlichen Bedürfnisse des Patienten vernachlässigt werden. Wenn pflegende Angehörige überlastet sind oder nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um die Bedürfnisse des Patienten angemessen zu erfüllen, kann dies zu Überforderung und Stress beim Patienten führen, was sich negativ auf seinen Gesundheitszustand auswirken kann.
Fazit
Viele Angehörige nehmen die Pflege selbst in die Hand, oft aus emotionalen oder wie anfangs angesprochen aus finanziellen Gründen. Neben den körperlichen und emotionalen Belastungen, die wir in diesem Artikel erläutert haben, machen sich auch zeitliche Belastungen bemerkbar. Pflege erfordert viel Zeit – Zeit, die dann oft für berufliche Verpflichtungen, soziale Kontakte oder eigene Erholung fehlt. Diese 24/7-Belastung kann das Leben der pflegenden Person erheblich beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Isolation führen. Man steht immer unter Strom, bekommt keine Auszeit und keine Ruhe.
Es ist wichtig, sich dieser zusätzlichen Risiken bewusst zu sein und diese soweit es geht zu minimieren, um eine optimale Pflege für Patient und Angehörige zu gewährleisten. Eine Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten, ist die Inanspruchnahme von Beratungseinsätzen gemäß §37 Absatz 3 SGB XI. Diese Beratung kann Ihnen helfen, die Pflegesituation zu analysieren, individuelle Lösungen zu entwickeln und Ressourcen zu identifizieren, die Ihnen zur Verfügung stehen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin mit unserer Pflegeberaterin Katja von Wachtmeister und lassen Sie sich rund um das Thema beraten:
Sie sind kein Patient bei uns und wollen es auch erstmal nicht werden? Kein Problem, wir beraten Sie trotzdem gerne nach §37 Abs. 3 SGB XI.